Ein echtes Herzensprojekt: Steffen Prodinger erwirbt ehemaliges Gemeinde zentrum St. Lukas und plant ein vielseitiges „Haus der Begegnung“

Juni 29, 2023

Steffen Prodinger (46), CEO der PRODINGER Gruppe mit Hauptsitz in der Rosenauer Straße in Coburg, hat das ehemalige Gemeindezentrum St. Lukas am Ketschendorfer Hang in Coburg als alleiniger Eigentümer erworben. Der Kauf des Gebäudes und des dazugehörigen Grundstücks wurde vor wenigen Tagen notariell abgewickelt.

Der gebürtige Coburger wohnt seit 2019 mit seiner Frau Svenja Prodinger-Pilipp und den beiden kleinen Kindern in unmittelbarer Nähe zur ehemaligen Lukas Kirche. Unzählige Male fuhr der Unternehmer auf seinem täglichen Arbeits-weg am imposanten Gebäude vorbei, das nach dessen Entwidmung am 11. Juli 2021 in den Besitz eines Kronacher Unternehmers überging. Dieser begann zwar mit der Renovierung des Anwesens, entschied sich aber im Sommer des vergangenen Jahres und somit noch vor Fertigstellung der geplanten Büro- und Produktionsräume zur Veräußerung.

Die ehemalige Lukas Kirche stand damit erneut zum Verkauf. Ein Umstand, der Steffen Prodinger zum Handeln animierte. Ein derart spiritueller und beinahe majestätisch anmutender Ort muss schließlich seiner Bestimmung folgen: Den Menschen ein Zuhause geben. Einen Ort der Zusammenkunft, der Freude, des Lernens – einen Ort der Begegnung.

„Ich persönlich habe zwar keine historische Bindung zu dieser Gemeinde und zu diesem Kirchenhaus. Aber ich wohne mit meiner Familie seit knapp vier Jahren im Stadtteil Ketschendorf und mein Bauchgefühl sagt mir, dass das hier ein ganz besonderer Ort ist, dass es sich lohnen wird, diese Chance zu ergreifen und einen Beitrag dafür zu leisten, dass die Gegend, in der ich wohne, ein guter Ort ist“, erklärt Steffen Prodinger den Erwerb des Objekts.

Besonders inspiriert wurde der Unternehmer von einer Passage aus der Predigt des evangelisch-lutherischen Landesbischofs Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, die Teil dessen Predigt zur Entwidmung des Gemeindezentrums St. Lukas war: „Das Gemeindezentrum St. Lukas war für mich ein Ort, wo nicht zuerst die Moral oder auch das Glaubensbekenntnis kam, sondern der Mensch. Ein Ort, an dem man einfach sein durfte. Ein Ort, an dem Menschen Gemeinschaft fanden.“ Dieses Zitat hat Steffen Prodinger bei seinen Recherchen um dieses Objekt komplett angesprochen und beschreibt darüber hinaus seine ganz persönliche Philosophie, die er mit dem „Forum Lukas“ verfolgt.

„Forum Lukas“: Ein Haus der Begegnung auf vielen Ebenen

„Das Gebäude soll explizit kein Renditeobjekt werden, aber mittelfristig seine laufenden Kosten selbst erwirtschaften können. Dazu braucht es jetzt das richtige Konzept und eine gute Balance aus Vermietung für Veranstaltungen als auch aus der Nutzung in gemeinnütziger Verwendung“, so Steffen Prodinger. „Ich erwerbe das Gebäude als Privatperson; werde es jedoch in eine gemeinnützige gesellschaftsrechtliche Form einbringen, die im Detail noch zu klären ist.“

Bis Gebäude und Grundstück ihre Tore öffnen, sind noch einige Schritte zu gehen. Als ambitionierter Ausdauersportler ist Steffen Prodinger jedoch gern auf der Langdistanz unterwegs – dabei das Ziel immer fest im Blick. Durchhaltevermögen und Ausdauer sind Eigenschaften, die den Coburger auszeichnen und sich nun auch bei seinem Herzensprojekt auszahlen. „Aktuell forme ich ein kleines Team mit Experten aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis, um das künftige Konzept auf einer gewissen Detailebene zu erarbeiten. Und um die richtigen und noch zu klärenden Themen zu identifizieren und dabei einen möglichst vollständigen 360°-Blick zu ermöglichen“, erläutert Steffen Prodinger. „Wir müssen nämlich erst einmal verstehen, was alles möglich ist und was nicht.“ Für das Gebäude an der Dr.-Hans-Schack-Straße gelten strenge Richtlinien: Es unterliegt dem Architektenschutz und steht zudem unter Denkmalschutz. Der Architektenschutz besagt, dass der Bau viele Jahre lang nur nach Notwendigkeit und nicht nach Belieben umgestaltet werden darf. Diesen Schutz hat sich der Münchner Architekt Hans-Busso von Busse, Erschaffer der ehemaligen Lukas Kirche, zusichern lassen.

Kurz vor der Entwidmung des Gebäudes im Juli 2021 stuften Experten des Landesamtes für Denkmalpflege das Areal darüber hinaus als Baudenkmal ein. Im Hinblick auf bauliche Maßnahmen bzw. Änderungen gelten also auch hier strenge Regularien.
Natürlich bedarf das mittlerweile fast 60-jährige Gebäude und das Anwesen einiges an Instandhaltung und Renovierung, was Steffen Prodinger selbstverständlich bei seinem Vorhaben berücksichtigt hat. „Im ersten Schritt werde ich mit dem Denkmalschutz Möglichkeiten besprechen, wie sich energetische und bauliche Notwendigkeiten mit den vorherrschenden Bestimmungen harmonisch und lösungsorientiert in Einklang bringen lassen“, erklärt er die nächsten Schritte.
Wann das „Forum Lukas“ dann tatsächlich seine Tore öffnen kann, wird vermutlich noch ein bisschen dauern. Aber Steffen Prodinger blickt voller Tatendrang und Überzeugung in die Zukunft. Eine Zukunft, in der Menschen die außer-gewöhnlich anmutende Atmosphäre des „Forum Lukas“ mit allen Sinnen genießen können.